Die Kunst- und Kulturschätze von Florenz gehören zu den bedeutendsten der Welt. Als Herz des Rinascimento Italiens hat Florenz Künstler, Schriftsteller und Architekten von Weltrang wie Dante, Leonardo Da Vinci, Michelangelo, Brunelleschi, Botticelli, Vasari beherbergt. Florenz hat seither weder seine Faszination noch seinen Ruf als Stadt der Kunst und Kultur verloren. Seine Hochschulen und Bibliotheken, Museen, religiösen Denkmäler, Kirchen, zivilen Bauwerke und herrschaftlichen Paläste sind von famoser Schönheit.
Florenz ist die Hauptstadt von sowohl der Provinz als auch der Region Toskana. Im Gebiet des Chianti liegt Florenz umgeben von Weinbergen 50 Meter über dem Meeresspiegel entlang des Arno. Im Norden und Nordosten reicht die Stadt bis an den Fuß der Hügel von Careggi, Fiesole und Settignano, wohingegen sie im Süden die von Arreti und Bellosguardo erreicht. Die Stadt wurde in vor-romanischen Zeit gegründet, hat ein einheitliches städtisches Erscheinungsbild und entlang seines Flusses erheben sich wunderbare Paläste und Brücken. Das Gros der touristischen Attraktionen befindet sich in sechs fußläufig erreichbaren Vierteln, die das historische und kulturelle Herz der Stadt bilden:
Duomo
Dieses Viertel hat sich mit seinen kleinen Straßen und seinen kleinen Handwerksgeschäften ein mittelalterliches Erscheinungsbild und eine mittelalterliche Atmosphäre erhalten. Der Dom (S. Maria del Fiore), das Baptisterium (Battisterio del Ghiberti) und der Kirchturm (Campanile di Giotto) prägen das Viertel. Das Gebäude Orsanmichele, eines der wertvollsten Beispiele der bürgerlichen Architektur des 14. Jahrhunderts befindet sich unweit des Doms in der Via die Calzaiuoli, wohingegen das Museum Galleria Del Bargello in der Via del Proconsulo zu finden ist. Dieses Museum beherbergt eine äußerst kostbare Sammlung von Skulpturen aus dem Rinascimento der Toskana.
Piazza della Signoria, Palazzo vecchio, Museo degli Uffizi, Ponte Vecchio
Die Piazza della Signoria war ursprünglich sowohl das Zentrum politischer Macht als auch das Zentrum städtischen Lebens. Auf diesem großartigen Platz dominiert der beeindruckende Palazzo Vecchio, der den Hintergrund für die gegenüberliegenden Arkaden (Loggia della Signoria) bildet: unter diesen Arkaden, die eines der wichtigsten archetektonischen Bauwerke des mittelalterlichen Italien darstellen, sind Nachbildungen berühmter Skulpturen erhalten. Ponte Vecchio, welche den Palazzo Pitti mit den Uffizien verbindet, beherbergt Juweliergeschäfte mit modernem und antikem Schmuck. Piazza della Republica, einer der belebtesten Plätze der Stadt, ist unweit entfernt. Dieses Viertel ist berühmt für seine Bars und seine Modegeschäfte, welche sich in der Via Vigna Nuova und der Via de Tornabuoni in Palästen aus dem 15. und 18. Jahrhundert befinden. Palazzo Strozzi ist ein architektonisches Musterbeispiel: im Stil des Renascimento erbaut, ist er der Sitz bedeutender Kulturinstitutionen wie des Gabinetto G.P. Visseux.
Santa Croce
Die wunderschöne gotische Basilika Santa Croce, auf dem gleichnamigen Platz, ist von einem Kloster mit Kreuzgang umgeben, das heute ein Museum mit Skulpturen und Gemälden beherbergt. In der Basilika befinden sich wichtige historische Schätze: so kann man dort die Grabmäler von Michelangelo und Galileo sehen, aber auch Kunstwerke von unschätzbarem Wert wie die Kreuzigung von Donatello, die Kreuzigung von Cimabue, die Pazzi-Kapelle von Brunelleschi und die Bardi-Kapelle mit Fresken von Giotto.
Santa Maria Novella
Dieses multikulturelle Viertel in Bahnhofsnähe bietet eine vielfältige Mischung aus Kirchen, Geschäften und allem was man in Bahnhofsnähe gebrauchen kann. Dort findet ihr das Museum Marino Marini (Piazza S. Pancrazio; Tel: +39 055 219 432, im Sommer dienstags, samstags und sonntags geschlossen und im Winter dienstags und sonntags geschlossen) das die Skulpturen von Marino Marini (1901-80) aufbewahrt. Zudem findet ihr hier die Piazza Santa Maria Novella mit seiner gleichnamigen, wunderbaren Kathedrale, in der man die Meisterwerke von Masaccio (la Trinità) und von Giotto (il Crocifisso) bewundern kann.
San Lorenzo und San Marco
Das Viertel der Familie der Medici befindet sich vom Stadtzentrum mit dem Dom und dem Baptisterium kommend entlang der Via Martelli, einer der wichtigsten Straßen der Stadt. Im Norden befindet sich die Basilica di S. Lorenzo, in der einige der wichtigsten Familienmitglieder der Medici beerdigt liegen. Der Palazzo Medici Riccardi, die Hauptresidenz der Medici, befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Straßen um Piazza S. Lorenzo beherbergen gewöhnlich bunte Marktstände mit Obst und Gemüse. Das Viertel, in dem sich zu Zeiten der Medici die Ställe des Großherzog der Toskana befanden, beherbergt heute S. Marco mit seinem Kloster. Stark besucht von Jugendlichen und internationalen Studenten der Universität Florenz und des Konservatoriums der Akademie der schönen Künste ist S. Marco eines der lebendigsten Viertel der Stadt. Der Gebäudekomplex an der Ecke von Via Ricasoli ist der Sitz der Gallerie dell‘Academia und des Museo Archologico.
Oltrarno
Palazzo Pitti, Santo Spirito, Giardino di Boboli, Santa Maria del Carmine. Es handelt sich um eines der ruhigeren Viertel in Florenz, das durch niedrigere Gebäude sowie Antiquitäten- und Handwerksgeschäfte geprägt wird. Über allem aber herrschen, zwischen der Piazza Santo Spirito und der herrschaftlichen Via Maggio gelegen, der Palazzo Pitti und die Boboli Gärten. Die Kirche Santa Maria del Carmine, auf dem gleichnamigen Platz gelegen, ist für seine Fresken von Masolino und Masaccio in der Brancacci-Kapelle bekannt.
Die Uffizien
Mit ihrem Eingang unter den Bögen des Palazzo degli Uffzi del Vasari, ist die Galerie eine der bedeutendsten Kunstsammlungen in Italien und das älteste Museum neuzeitlicher Kunst in Europa. Es beherbergt Meisterwerke der Kunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Es stellt die Arbeiten von 2000 der größten Künstler aus von Andrea del Castagno über Sandro Botticelli bis hin zu Cimabue, Giotto und Leonardo.
Piazza Duomo e Cattedrale
Auf dem Rundgang durch Florenz dominiert die Domkuppel von Brunelleschi, welche das Bild der Stadt definiert. Die Kathedrale wurde nach 150 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Ursprünglich wurde sie mit dem Ziel gebaut, die größte Kultstätte der Christenheit zu errichten, ein Superlativ, der heute vom Petersdom in Rom reklamiert wird. Für eine spektakuläre Aussicht über Florenz kann man zwischen den 463 Stufen zur Domkuppel und den 414 Stufen auf den Kirchturm wählen. Das angrenzende Baptisterium, das Inspirationsquelle für den Bau des Kirchturms und die Fassade des Doms war, komplettiert das Trio. Ursprünglich ein heidnischer Tempel, ist das achteckige Bauwerk heute das älteste von Florenz. Auf jedem seiner Eingangstore erzählen 10 bronzene Flachreliefe mit unglaublichem Realismus und unglaublicher Gefühlskraft die Geschichte des Alten Testaments.
Galleria dell’Academia
In der Via Ricasoli 60, an der Ecke zur Piazza Annunziata, finden Sie die Galleria dell’Academia, welche zusammen mit anderen hervorragenden Skulpturen auch den wunderbaren David von Michelangelo beherbergt. 1502 aus einem gewaltigen Marmorblock gemeißelt, als der Künstler gerade 29 Jahre alt war, wurde der David mit seinen enormen Ausmaßen und seiner enormen Muskulatur zum Symbol der neuen, von den Medici gestützten Republik.
Galleria Nazionale del Bargello
Als Gefängnis und Folterkammer zwischen 1255 und 1345 errichtet, wurde das Museum 1865 mit Unterstützung der Uffizien und des Staatsarchivs eröffnet. Bis heute ist es vor allem wegen seiner Sammlung von Skulpturen aus dem Rinascimento in Florenz und seiner Elfenbeinskulpturen aus dem Frankreich des Mittelalters berühmt. Die Besucher sollten aber auch im Raum mit den Arbeiten von Donatello verweilen. Hier finden sich auch die Prägemuster für die Flachreliefe der Eingangstore des Baptisteriums.
Ponte Vecchio
Dies ist die einzige Brücke, die das Bombardement der Nationalsozialisten auf ihrem Rückzug 1944 überstanden hat. Heute beherbergt Ponte Vecchio (1345) Juwelierläden, welche dort – seit der Medici Großherzog Ferdinand I im 17. Jahrhundert befohlen hatte, dass die Juweliere auf der Brücke die übelriechenden Schlachter ersetzen müssen – von Generation zu Generation vererbt werden. Über den Juweliergeschäften verbindet ein Geheimgang, der Corridoio Vasariano genannt wird, die Uffizien mit dem Palazzo Pitti. Der Geheimgang war in der Absicht errichtet worden, die Herrschaften von Florenz auf dem Weg von Palast zu Palast zu schützen. Im Sommer finden sich auf der Brücke genauso wie auf dem Platz vor den Uffizien zahlreiche Straßenkünstler ein.
Giardino delle Rose
Seit 1895 ist dieser wunderbare Garten, der weniger bekannt ist als der Giardino di Boboli (den wir aber gleichwohl für eine erholsame Pause empfehlen), ein öffentlicher Park. Er befindet sich im Viertel Oltrarno direkt unterhalb der Piazzale Michelangelo (Viale G. Poggi). Von dem Garten mit seinen zahlreichen Terrassen, auf denen 350 Rosenarten kultiviert werden, hat man eine wunderbare Aussicht über Florenz.
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